Rollnägel: Häufige Ursachen und richtige Behandlung

Redaktion, 29. September 2025

rollnägel
Rollnägel treten meistens am großen Zeh auf.

Sowohl Fingernägel als auch Fußnägel spielen für viele Frauen eine wichtige Rolle für das äußere Erscheinungsbild, weshalb sie stets gepflegt werden. Doch gerade bei den Zehen verhält sich der Nagel oft nicht so, wie man es sich wünscht. Hier und da kommt es vor, dass die Nagelplatte des großen Zehs nicht gerade aufliegt, sondern leicht eingerollt ist. Bei einer solchen Krümmung spricht man von einem Rollnagel, der nicht nur unschön aussieht, sondern auch einige Beschwerden nach sich zieht. Doch wie kommt es überhaupt so weit und kann man den Nagel einfach wieder zurechtrücken? Über die Ursachen und die richtige Behandlung eines Rollnagels klären wir im folgenden Artikel auf. 

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Was ist ein Rollnagel?

Ein Rollnagel, in der Fachsprache auch Unguis convolutus genannt, ist eine Nagelveränderung, bei der sich die seitlichen Ränder der Nagelplatte immer stärker nach innen wölben. Am häufigsten tritt das Problem an den großen Zehen auf, seltener auch an Fingernägeln.

Dabei muss man sich vorstellen, dass der Nagel nicht flach nach vorne wächst, sondern sich seitlich wie eine kleine Welle zusammenrollt. Dadurch entsteht Druck auf das umliegende Gewebe, was nicht nur unangenehm aussieht, sondern auch Schmerzen beim Gehen oder dem Tragen von Schuhen verursachen kann. Wird die Haut gereizt, kommt es leicht zu Rötungen, Schwellungen oder sogar Entzündungen.

Anfangs ist ein Rollnagel oft nur ein kosmetisches Problem, doch unbehandelt können die Beschwerden zunehmen. Das geht bis hin zu eingewachsenen Nägeln, die sehr schmerzhaft sind. Deshalb lohnt es sich, Rollnägel ernst zu nehmen und rechtzeitig etwas dagegen zu tun. So lässt sich verhindern, dass aus einer kleinen Veränderung ein dauerhaftes Problem wird.
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Welche Ursachen lassen Rollnägel entstehen?

Warum kommt es überhaupt dazu, dass sich Nägel seitlich einrollen? Die Gründe hierfür sind vielfältig und oft spielen mehrere Faktoren zusammen. Hier ein Überblick über die häufigsten Ursachen:

Genetische Veranlagung

Manche Menschen haben von Natur aus eine stärker gewölbte Nagelplatte. Diese erbliche Form begünstigt, dass sich die Nägel mit der Zeit weiter einrollen. Wer also in der Familie schon Fälle von Rollnägeln kennt, hat ein höheres Risiko.

Falsches Schneiden der Nägel

Viele schneiden ihre Nägel zu kurz oder runden die Ecken stark ab. Dadurch fehlt dem Nagel die natürliche Führung und er wächst leichter seitlich ins Gewebe. Gerade an den Zehennägeln kann das zu einem Rollnagel führen.

Zu enge Schuhe

Schuhe, die vorne zu eng sind, pressen die Nagelränder dauerhaft zusammen. Der ständige Druck sorgt dafür, dass sich die Nägel nach innen wölben. Vor allem bei Menschen, die viel stehen oder laufen, ist das ein häufiger Auslöser.

Nagelpilz oder Verletzungen

Veränderungen der Nagelstruktur durch Pilzbefall, Prellungen oder Quetschungen können ebenfalls dazu führen, dass der Nagel ungleichmäßig wächst. Wird die Nagelplatte dicker oder brüchiger, rollt sie sich leichter seitlich ein.

Alterungsprozesse

Mit zunehmendem Alter verändern sich auch die Nägel. Sie werden oft härter, dicker und verlieren ihre Elastizität. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Rollnagel entwickelt.

Wie behandelt man Rollnägel?

Ein Rollnagel verschwindet leider nicht von allein. Je nach Schweregrad gibt es aber verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und den Nagel wieder in eine normale Form zu bringen. Die Behandlung reicht von sanften Hausmitteln bis hin zu medizinischen Eingriffen. Wichtig ist, dass man rechtzeitig handelt, bevor es zu stärkeren Schmerzen oder Entzündungen kommt.

Hausmittel gegen Rollnägel

Bei leichten Beschwerden können Hausmittel erste Linderung verschaffen. Ein warmes Fußbad mit Kamille oder Salz macht die Haut weicher und beruhigt gereizte Stellen. Nach dem Bad lässt sich der Nagelrand vorsichtig etwas anheben und die Haut darunter besser pflegen.
Auch antiseptische Cremes oder Teebaumöl können helfen, kleine Entzündungen einzudämmen. Unterstützend wirkt lockeres, bequemes Schuhwerk, das den Druck auf den betroffenen Nagel reduziert. Hausmittel heilen den Rollnagel zwar nicht dauerhaft, sie können aber Schmerzen mindern und das Gewebe schonen.

Spangentherapie

Die Spangentherapie gilt als eine der effektivsten und gleichzeitig schonendsten Methoden. Dabei wird eine kleine Nagelspange aus Draht oder Kunststoff auf den Nagel gesetzt. Diese übt sanft Zug auf die eingerollten Ränder aus und hebt sie Stück für Stück wieder an.
Der Vorteil: Die Behandlung ist fast schmerzfrei, alltagstauglich und kann den Nagel dauerhaft in eine normale Wuchsrichtung lenken. Sie eignet sich besonders gut bei wiederkehrenden Rollnägeln und wird meist von Podologen oder speziell geschulten Fachkräften durchgeführt.

Tamponaden

Eine Tamponade ist eine Art Mini-Polsterung für den Nagelrand. Dazu wird ein kleines Stück Watte oder Gaze unter den eingerollten Teil geschoben. Dadurch wird der Druck vom Nagel auf die Haut reduziert und die Stelle kann sich beruhigen.
Tamponaden sind oft eine Übergangslösung, bis andere Maßnahmen greifen, oder werden ergänzend zur Spangentherapie eingesetzt. Sie eignen sich vor allem bei akuten Schmerzen oder wenn die Haut bereits gereizt ist.

Operationen

Wenn konservative Methoden nicht ausreichen oder der Rollnagel immer wieder starke Beschwerden verursacht, kann eine operative Korrektur notwendig sein. Dabei wird der eingewachsene oder eingerollte Nagelteil entfernt, manchmal auch ein Teil des Nagelbetts verkleinert.
Ziel ist es, dem Nagel dauerhaft mehr Platz zum gesunden Wachsen zu geben. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung. Zwar ist eine Operation die letzte Option, sie bietet aber die Chance auf eine langfristige Lösung bei hartnäckigen Rollnägeln.

Gibt es Vorher-Nachher-Erfahrungen zur Behandlung von Rollnägeln?

Viele Betroffene fragen sich, ob die Behandlung von Rollnägeln wirklich spürbare Verbesserungen bringt. Vorher-Nachher-Erfahrungen zeigen: Ja, mit der richtigen Methode lassen sich Schmerzen lindern und das Nagelbild deutlich verbessern, aber Geduld ist gefragt.

Bei leichten Rollnägeln, die nur minimal einrollen, berichten viele, dass Hausmittel und Tamponaden innerhalb weniger Tage bis Wochen für Erleichterung sorgen. Die Nägel fühlen sich lockerer an, die Rötung der Haut geht zurück, und der Druck auf das Gewebe nimmt ab.

Bei mittleren bis stärkeren Rollnägeln zeigen Nagelspangen oft schon nach einigen Wochen eine sichtbare Veränderung. Der Nagelrand wird flacher, das Einwachsen wird gestoppt, und die Schmerzen beim Gehen verschwinden. Wichtig ist, die Spange regelmäßig kontrollieren zu lassen, damit der Nagel gleichmäßig wächst.

Bei operativen Eingriffen berichten Betroffene von einer deutlichen und dauerhaften Verbesserung. Nach der Heilungsphase wächst der Nagel wieder in einer normalen Form, und das Risiko eines erneuten Rollnagels ist deutlich reduziert. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die richtige Nachsorge entscheidend ist. Eine regelmäßige Fußpflege, passende Schuhe und saubere Wundversorgung sind ein Muss.

Insgesamt bestätigen Vorher-Nachher-Erfahrungen, dass Rollnägel kein dauerhaftes Problem sein müssen. Wer die richtige Behandlung wählt und konsequent bleibt, kann Schmerzen lindern, Entzündungen vermeiden und das Nagelbild deutlich verbessern.

Wie schneidet man Rollnägel richtig?

Das Schneiden von Rollnägeln ist ein entscheidender Punkt, um Beschwerden zu vermeiden oder eine bestehende Problematik nicht zu verschlimmern. Falsch geschnittene Nägel sind eine der Hauptursachen für eingerollte Nagelränder, deshalb lohnt es sich, hier besonders sorgfältig vorzugehen.

Die richtigen Grundregeln

  • Nicht zu kurz schneiden: Der Nagel sollte etwa bis zur Nagelspitze reichen. Kürzt man zu viel, wächst er leichter seitlich ins Gewebe.

  • Ecken gerade lassen: Anders als viele denken, sollten die Nägel nicht rund gefeilt werden. Gerade Schnitte verhindern, dass die Seiten sich nach innen rollen.

  • Feilen statt reißen: Nach dem Schneiden die Nägel vorsichtig in Form feilen, um scharfe Kanten zu glätten. Reißen oder abbrechen kann das Einwachsen fördern.

Besondere Techniken bei Rollnägeln

  • Seitliche Ränder etwas anheben: Bei leichten Rollnägeln kann ein vorsichtiges Anheben der seitlichen Nagelkanten nach dem Bad helfen, Druck von der Haut zu nehmen.

  • Sanftes Schneiden bei akuten Entzündungen: Sind die Nagelränder entzündet oder stark gereizt, sollte man auf aggressive Schnitte verzichten. Stattdessen kann ein Podologe die Ecken fachgerecht behandeln.

  • Regelmäßigkeit: Häufiges, vorsichtiges Kürzen verhindert, dass der Nagel zu dick oder ungleichmäßig wächst.

Zusätzliche Tipps

  • Fußbäder vor dem Schneiden: Ein warmes Fußbad macht den Nagel weicher und erleichtert das Schneiden ohne Druck auf die Nagelränder.

  • Geeignetes Werkzeug: Nagelschere oder -zange sollte sauber, scharf und für dickere Zehennägel geeignet sein.

  • Professionelle Hilfe: Bei wiederkehrenden Rollnägeln oder starken Schmerzen ist der Gang zum Podologen ratsam. Professionelle Fußpfleger wissen genau, wie man den Nagel schneidet, die Ränder entlastet und das Risiko für Entzündungen minimiert.

Was tun bei Rollnägeln am Finger?

Rollnägel treten zwar am häufigsten an den großen Zehen auf, können aber auch an den Fingernägeln vorkommen. Die Ursachen ähneln denen der Fußnägel, jedoch gibt es einige Unterschiede, die beachtet werden sollten. Fingernägel sind oft dünner und wachsen schneller, gleichzeitig sind sie im Alltag deutlich mehr mechanischen Belastungen wie Tippen, Hausarbeit oder dem Greifen von Gegenständen ausgesetzt. Dadurch kann ein Rollnagel am Finger schon bei leichten Fehlbelastungen oder wiederholtem Druck Schmerzen verursachen.

Die Behandlung von Rollnägeln an den Fingern unterscheidet sich ebenfalls ein wenig. Hausmittel wie warme Handbäder oder das Einweichen der Nägel in sanften Pflegeölen helfen, die Haut zu beruhigen und den Nagel geschmeidig zu halten. Bei leichten Rollnägeln kann auch das vorsichtige Anheben der seitlichen Nagelkanten Erleichterung bringen. Anders als bei Fußnägeln ist das Tragen von entlastenden Schuhen hier natürlich nicht nötig, dafür sollte man darauf achten, mechanischen Druck durch Handschuhe, Werkzeuge oder Sportgeräte zu minimieren.

Wichtig ist generell, die Nägel nicht zu kurz zu schneiden und die seitlichen Ränder nicht stark abzurunden. Regelmäßige Pflege, schonendes Schneiden und Schutz vor mechanischem Druck sind die Schlüssel, um Schmerzen zu reduzieren, Entzündungen zu vermeiden und Rollnägel am Finger langfristig unter Kontrolle zu halten.

Fazit

Unangenehm sind Rollnägel allemal, weshalb sowohl die richtige Behandlung als auch das Auffinden der Ursache elementar für eine baldige Verbesserung sind. Leichte Rollnägel lassen sich oft schon mit Hausmitteln, warmen Bädern, sanfter Pflege und vorsichtigem Schneiden lindern. Bei stärker ausgeprägten Fällen helfen Spangentherapien, Tamponaden oder in seltenen Fällen operative Eingriffe, um Schmerzen dauerhaft zu reduzieren und das Nagelbild zu normalisieren. Der wichtigste Faktor ist die regelmäßige und schonende Nagelpflege, kombiniert mit Maßnahmen, die den Druck auf den Nagel reduzieren. Bei Fußnägeln heißt das vor allem durch passende Schuhe, bei Fingernägeln durch den Schutz im Alltag.

QUELLEN

  • N. Moellhoff, H. Polzer, S. F. Baumbach, K. G. Kanz, W. Böcker, V. Bogner-Flatz: [Unguis incarnatus-conservative or operative treatment? A practical treatment algorithm];  2021 Apr, PMID: 33111185 PMCID: PMC7985053 DOI: 10.1007/s00113-020-00903-6
  • Fussland - Praxis für Podologie: https://fuss.land/ungius-convolutus-rollnagel/
  • A. Chiriac, C. Solovan, P. Brzezinski: Ingrown toenails (unguis incarnatus): Nail braces/bracing treatment: 2014 Apr, PMID: 24688206 PMCID: PMC3954676 DOI: 10.1080/08998280.2014.11929093
Autor Simon Engelhardt

Simon Engelhardt

Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.