Eingewachsener Fingernagel: Einfach loswerden in 5 Schritten
Redaktion, 30. Juni 2025

Eingewachsene Nägel gibt es nicht nur an den Zehen.
Seien es die Fußnägel oder die Fingernägel: Ein eingewachsener Nagel ist immer schmerzhaft und führt zu Problemen im Alltag. In den wenigsten Fällen ist eine mangelhafte Nagelpflege der Grund für die schmerzhaften Entzündungen? Aber wieso passiert es dann und wie kann man einen eingewachsenen Nagel wieder loswerden? Wie die persönliche Behandlung in diesem Fall am besten abläuft und ab wann man lieber einen Arzt hinzuziehen sollte, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis

FORSCHUNG
Trockene Hände und spröde Nägel: Dieses Hausmittel hilft
Trockene Hände und spröde Nägel sind lästig. Ein simples Hausmittel kann dabei helfen, die Haut geschmeidig und die Nägel wieder stabil zu machen.
Was sind eingewachsene Fingernägel?
Ein eingewachsener Fingernagel (Unguis incarnatus) entsteht, wenn sich der seitliche Rand des Nagels in die angrenzende Haut drückt und dort Beschwerden verursacht. Anfangs macht sich das oft nur durch ein leichtes Druckgefühl oder eine Rötung am Rand des Nagels bemerkbar. Mit der Zeit kann sich die Stelle jedoch entzünden, anschwellen und beim Greifen oder Berühren deutlich schmerzen.
Typische Anzeichen für einen eingewachsenen Fingernagel sind eine gerötete und geschwollene Haut rund um den Nagel, Druckschmerz und in manchen Fällen auch eine kleine Wunde mit Eiter. Wenn die Reizung anhält, kann sich sogar überschießendes Gewebe bilden, das wulstig und empfindlich wirkt.
Auch wenn das Problem eher von den Zehen bekannt ist, können Nägel an den Fingern genauso betroffen sein. Das kommt beispielsweise von einer starken Belastung der Hände, falschem Kürzen der Nägel oder durch engen Handschutz. Wichtig ist, frühzeitig auf Veränderungen zu achten, damit sich keine stärkere Entzündung entwickelt. Je früher man handelt, desto schneller lässt sich der Schmerz lindern.
Welche Ursachen haben eingewachsene Fingernägel?
Ein eingewachsener Nagel tut nicht nur weh, sondern lässt den oberen Teil des Fingers auch unschön aussehen. Dass es dazu kommt, kann verschiedene Ursachen haben. Diese treten entweder einzeln oder in Kombination auf und führen dazu, dass der Nagel in die Haut einwächst. Wer die häufigsten Ursachen kennt, kann gezielt gegensteuern und das Risiko deutlich senken.
Falsches Schneiden der Nägel
Eine der häufigsten Ursachen ist das unsachgemäße Kürzen der Nägel. Wenn die Ecken zu tief oder rund geschnitten werden, fehlt dem Nagel die natürliche Führung. Er kann dann leichter in die Haut seitlich neben dem Nagelbett drücken und dort einwachsen.
Mechanische Belastung
Dauerhafte Reibung oder Druck, wie etwa durch enge Handschuhe, Sport oder handwerkliche Arbeiten, kann das Nagelbett reizen. Der Nagel hat dann weniger Spielraum und drückt sich bei Wachstum eher in die umliegende Haut. Besonders bei häufig belasteten Fingern ist das ein häufiger Auslöser.
Kleine Verletzungen
Auch kleinere, oft unbemerkte Verletzungen der Nagelhaut oder des Nagelwalls können dazu führen, dass der Nagel schief nachwächst und sich in die Haut bohrt. Schon kleine Schnitte, Kratzer oder eingezogene Häutchen reichen manchmal aus, um das Wachstum dauerhaft zu beeinflussen.
Übermäßiges Schwitzen
Feuchtigkeit macht die Haut weicher und empfindlicher. Wer stark an den Händen schwitzt, hat ein höheres Risiko für Hautreizungen rund um den Nagel. Diese aufgeweichte Haut kann vom Nagel schneller verletzt werden, wodurch ein Einwachsen begünstigt wird. Gerade jetzt im Sommer kommt diese Ursache häufiger zur Geltung.
Wie kann man eingewachsene Fingernägel selbst behandeln?
So ein eingewachsener Fingernagel kann ganz schön nervig sein. Je nachdem, welche Symptome sich bereits äußern, ist es allerdings noch möglich, die Behandlung in die eigenen Hände zu nehmen. Der Fingernagel darf dafür nur leicht eingewachsen sein und keine Anzeichen einer Infektion aufweisen. Wichtig ist dabei, behutsam vorzugehen und den betroffenen Bereich genau im Blick zu behalten. Am besten geht man dabei folgendermaßen vor:
1. Warmes Handbad:
Ein lauwarmes Handbad mit etwas Kernseife oder Kamille hilft, die Haut aufzuweichen und eventuelle Schwellungen zu reduzieren. Die betroffene Hand sollte dafür etwa zehn Minuten lang in das Bad getaucht werden – am besten mehrmals täglich.
2. Haut sanft zurückschieben:
Nach dem Bad lässt sich die gereizte Haut oft etwas leichter vom Nagelrand wegbewegen. Mit einem sauberen Wattestäbchen oder einem weichen Tuch kann die Haut vorsichtig zur Seite geschoben werden. Wichtig: Nicht aggressiv hebeln oder drücken, um Verletzungen zu vermeiden.
3. Den Nagel vorsichtig befreien:
Manchmal hilft es, ein kleines Stück Mull oder steriles Wattepad unter den betroffenen Nagelrand zu legen. Das hebt ihn leicht an und verhindert, dass er weiter in die Haut drückt. Der Druck lässt dadurch meist rasch nach.
4. Entzündungshemmende Hausmittel:
Wenn die Stelle bereits gereizt oder leicht gerötet ist, können desinfizierende Hausmittel wie Teebaumöl oder eine Zugsalbe zum Einsatz kommen. Sie wirken antibakteriell und helfen, eine beginnende Entzündung in Schach zu halten. Hierbei bitte auf eine gute Verträglichkeit achten und nur eine dünne Schicht auftragen.
5. Auf enge Handschuhe oder Druck vermeiden:
Solange der Fingernagel schmerzt oder empfindlich ist, sollte man auf enge Handschuhe, harte Arbeitshandschuhe oder intensive Belastung möglichst verzichten. Auch Nägelkauen oder ständiges Pulen verschlimmert das Problem.
Wann muss man bei eingewachsenen Fingernägeln zum Arzt?
Nicht jeder eingewachsene Fingernagel erfordert sofort ärztliche Hilfe. Oft lassen sich die Beschwerden in einem frühen Stadium gut selbst behandeln. Doch sobald sich Anzeichen einer Entzündung bemerkbar machen, sollte man nicht zögern, eine fachliche Meinung einzuholen. Typische Warnsignale sind starke Rötung, pochender Schmerz, Eiterbildung oder eine sichtbare Schwellung rund um den Nagel. Auch wenn die Beweglichkeit des Fingers eingeschränkt ist oder die Schmerzen zunehmen, ist ärztlicher Rat gefragt.
Ein besonders wichtiges Alarmzeichen ist eine mögliche Nagelbettentzündung. Diese kann sich aus einem eingewachsenen Nagel entwickeln, wenn Bakterien in die verletzte Haut eindringen. Bleibt sie unbehandelt, kann die Entzündung tiefer ins Gewebe vordringen und im schlimmsten Fall sogar den Knochen erreichen. Deshalb sollte man bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden keinesfalls abwarten, sondern frühzeitig handeln.
Menschen mit Diabetes oder einer generell geschwächten Wundheilung sollten bei Problemen mit Finger- oder Zehennägeln besonders vorsichtig sein. Bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, weshalb ein Arztbesuch schon bei leichten Symptomen sinnvoll sein kann.
Was tun bei eingewachsenen Fingernägeln bei Babys?
Zugegebenermaßen kommt es recht selten vor, doch selbst bei Babys können Fingernägel einwachsen. Die zarte Babyhaut reagiert besonders empfindlich auf Druck und kleine Verletzungen, weshalb sich entzündliche Reaktionen schnell bemerkbar machen können. Neben typische Anzeichen wie gerötete Haut am Rand des Nagels, leichte Schwellungen weist auch ein ungewöhnlich starkes Strampeln, wenn das Händchen berührt wird, auf ein Problem mit den Nägeln hin.
Wichtig ist, bei Babys besonders behutsam vorzugehen. Auf keinen Fall sollte man versuchen, den Nagel selbst anzuheben oder zu schneiden – das kann die empfindliche Haut noch mehr reizen oder zu kleinen Wunden führen. Stattdessen hilft es oft, die betroffene Stelle mehrmals täglich vorsichtig mit lauwarmem Wasser zu reinigen und anschließend mit einem weichen Tuch sanft zu trocknen. Eine milde, hautberuhigende Wundschutzcreme kann zusätzlich dabei helfen, Reizungen zu lindern.
Wenn die Haut rund um den Nagel stark gerötet ist, sich Eiter bildet oder das Baby offensichtlich Schmerzen hat, sollte man unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen. Gerade bei Säuglingen ist eine frühzeitige Abklärung wichtig, um Infektionen oder eine sich ausbreitende Nagelbettentzündung zu vermeiden.
Wie kann man eingewachsene Fingernägel vorbeugen?
Wer schon mal eingewachsene Nägel hatte, wird in Zukunft gerne darauf verzichten können. Dafür darf man die gleichen Fehler nicht wiederholen, sondern umgehend den Umgang mit seinen Nägeln entsprechend anpassen.
Der wichtigste Punkt ist die richtige Schnitttechnik: Fingernägel sollten möglichst gerade geschnitten werden – nicht zu kurz und ohne die Ecken stark abzurunden. Wird der Nagel an den Seiten zu tief gekürzt oder zu rund gefeilt, kann er beim Nachwachsen in die umliegende Haut drücken und sich entzünden.
Auch die Nagelpflege spielt eine entscheidende Rolle. Trockene oder verhärtete Nagelhaut sollte regelmäßig mit einer pflegenden Handcreme oder einem speziellen Nagelöl geschmeidig gehalten werden. So bleibt die Haut rund um den Nagel weich und flexibel, was das Risiko für ein Einwachsen deutlich reduziert.
Wer viel mit den Händen arbeitet oder häufig in Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln kommt, sollte außerdem darauf achten, die richtigen Handschuhe zu tragen. Denn ständige Reizung oder Austrocknung der Haut kann kleine Verletzungen rund um den Nagel begünstigen, was ein idealer Nährboden für eingewachsene Nägel darstellt. Unbedingt darauf achten, dass die Handschuhe nicht zu eng sind!
Mit etwas Pflege und Aufmerksamkeit lassen sich eingewachsene Fingernägel also oft ganz einfach vermeiden.
Fazit
Ein eingewachsener Fingernagel ist zwar unangenehm und schmerzhaft, aber in vielen Fällen kein Grund zur Panik. Wer die Warnzeichen früh erkennt und richtig reagiert, kann die Beschwerden oft gut ohne ärztliche Hilfe in den Griff bekommen. Besonders in einem frühen Stadium reicht meist schon eine Kombination aus Handbädern, sanfter Pflege und gezielter Entlastung, um das Einwachsen zu stoppen und die Haut zu beruhigen. Wichtig ist allerdings, aufmerksam zu bleiben: Entwickelt sich eine Entzündung oder treten starke Schmerzen auf, sollte man nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen, damit man Komplikationen wie eine Nagelbettentzündung vermeiden kann. Zur Vorbeugung kann zusätzlich eine sanfte Tagescreme für Hand und Nägel die Haut an den Fingern geschmeidig halten.
QUELLEN
- N. Moellhoff, H. Polzer, S. F. Baumbach, K. G. Kanz, W. Böcker, V. Bogner-Flatz: Unguis incarnatus – konservative oder operative Therapie? Ein praktischer Behandlungsalgorithmus; PMCID: PMC7985053 PMID: 33111185; . 2020 Oct
- G. M. de Jong, L. Plusjé, S. van Putten: [Guideline 'Ingrown toenails']; PMID: 33332039; 2020 Nov

Simon Engelhardt
Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.