Längsrillen am Fingernagel: Das haben sie zu bedeuten!

Redaktion, 12. Februar 2025

Längsrillen am Fingernagel
Rillen auf den Fingernägel können verschiedene Ursachen haben. 

Beim genaueren Betrachten der Fingernägel, sind einem vielleicht schon mal die Rillen aufgefallen, die sich von oben nach unten über den Nagel strecken. Diese Rillen verlaufen bei manchen längs und bei anderen hingegen quer und sind mehr oder weniger auffällig. Doch was haben sie überhaupt zu bedeuten? Weisen sie auf mangelnde Pflege der Fingernägel hin oder steckt sogar ein größeres Problem dahinter? Wie man die Rillen in den Fingernägel zu verstehen hat und was man für schöne, kräftige Nägel tun kann, wird in diesem Artikel erklärt. 

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Welche Ursachen haben Rillen am Fingernagel?

Rillen am Fingernagel sind kleine Vertiefungen in der Nagelplatte. Sie verlaufen meist parallel und sind kaum spürbar. Meist steckt ein harmloser Grund hinter ihrem Auftreten, weshalb sie oft nur als optisches Makel wahrgenommen werden. Am häufigsten betroffen von dem Nagelproblem sind Frauen im Erwachsenenalter.

Unsere Fingernägel wachsen monatlich etwa 4 Millimeter. Die Nagelplatte verändert sich somit zwar nicht schnell, dafür aber stetig und spiegelt wider, welche äußeren und inneren Faktoren auf sie einwirken. Ein geschultes Auge kann schnell anhand des Fingernagels erkennen, was die jeweilige Person in der letzten Zeit durchgemacht hat. Die Rillen treten als Folge unterschiedlicher Faktoren auf und unterscheiden sich in Längsrillen und Querrillen.

Ursachen für Längsrillen

Längsrillen sind eine typische Alterserscheinung, die uns allen früher oder später auffallen wird. Altersbedingt verlangsamt sich die Zellregeneration und die Feuchtigkeitsversorgung wird weniger. Aber auch die Verwendung von Nagellackentfernern oder regelmäßige Berührung mit anderen chemischen Mitteln können die Nagelplatte austrocknen lassen. Dazu zählen häufiges Putzen oder Geschirrspülen als Ursache. Längs verlaufende Rillen in den Fingernägeln können auch Anzeichen eines Mangels sein. Als besonders wahrscheinlich gilt in diesem Fall der Mangel an Eisen und/oder Vitamin A und B.

Ursachen für Querrillen

Querrillen kommen am Fingernagel seltener vor als Längsrillen und treten eher vereinzelt auf. Sie werden auch Beau-Reil-Furchen genannt und deuten darauf hin, dass das Wachstum der Nägel zu einem gewissen Zeitpunkt gestört wurde. Das kann verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen starke körperliche Belastung, bei der mechanisch auf den Nagel eingewirkt wird, als Folge einer Phase mit viel Stress oder einer Infektion mit hohem Fieber. Die Querrillen geben sich erst zu erkennen, nachdem die körperliche oder psychische Belastung überstanden ist. Darüber hinaus können auch Mangelerscheinungen der Grund für die quer verlaufenden Rillen sein. Bei den fehlenden Nährstoffen handelt es sich hierbei meist um Zink und/oder Biotin.
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Welche Krankheiten stecken hinter Längsrillen und Querrillen?

Sogleich die Rillen am Fingernagel keinen Grund darstellen, direkt in Panik auszubrechen, deuten sie vereinzelt auf eine tieferliegende Krankheit hin. Das gilt jedoch mehr für die Querrillen als für die Längsrillen, trotzdem sollte man beide Erscheinungsbilder nicht unterschätzen. Folgende Krankheiten können Auslöser für die beiden Arten von Rillen im Nagel sein:

Mögliche Krankheiten bei Längsrillen

Durchblutungsstörung: In einigen Fällen steckt hinter der Rillenbildung von oben nach unten eine Durchblutungsstörung. Diese kann beispielsweise durch eine Gefäßverkalkung oder das Raynaud-Syndrom zustande kommen. In beiden Fällen gelangen zu wenig Nährstoffe durch das Blut zu den Nägeln, was zur Bildung der Längsrillen führt.

Hauterkrankungen: Verschiedene Hauterkrankungen wirken sich nicht bloß auf das Hautbild aus, sondern beeinflussen auch das Erscheinungsbild der Fingernägel. Schuppenflechte (Psoriasis) oder Morbus Darier führen zu Verdickungen, Verfärbungen und Rillen in den Nägeln. Aber auch Neurodermitis kann Nagelveränderungen hervorrufen, da die Nägel trockener und brüchiger werden.

Stoffwechsel und Autoimmunerkrankungen: Rheuma (rheumatoide Arthritis) ist eine chronische, entzündliche Gelenkerkrankung und kann als Autoimmunkrankheit auch die Fingernägel angreifen. Darüber hinaus kann Diabetes mellitus für eine gestörte Blutversorgung sorgen, was wiederum einen Nährstoffmangel auslöst. 

Mögliche Krankheiten bei Querrillen

Schwere Erkrankungen und Infektionen: Schwere Infektionen wie Corona, eine Grippe oder eine Lungenentzündung gehen oft mit hohen Fieberschüben einher. Diese können das Nagelwachstum vorübergehend hemmen und lösen so die Beau-Reil-Querfurchen aus. Zöliakie oder Morbus Crohn können als Magen-Darm-Erkrankungen dafür sorgen, dass die Aufnahme von Nährstoffen gestört wird, was die Rillen entstehen lassen kann.

Stoffwechsel und Autoimmunerkrankungen: Eine Schilddrüsenerkrankung (z.B. Über- oder Unterfunktion) führt zu einer Veränderung im Hormonspiegel, was das Nagelwachstum beeinflussen kann. Auch bei Querrillen kann Diabetes mellitus durch eine Störung der Nährstoffaufnahme ausschlaggebend sein.

Vergiftungen und Medikamente: Für deutlich ausgeprägte Querrillen können Vergiftungen durch Schwermetalle wie beispielsweise Arsen oder Thallium verantwortlich sein. Starke Medikamente wie Zytostatika werden häufig im Rahmen einer Chemotherapie verschrieben und können das Zellwachstum der Nägel vorübergehend stoppen und Rillen verursachen. Das kann bei allen natürlichen oder synthetischen Substanzen passieren, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen. 

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen? 

Gerade Längsrillen haben meist einen harmlosen Hintergrund und stören die Betroffenen, wenn überhaupt, nur optisch. Man sollte jedoch nicht alle Anzeichen von Rillen an den Fingern ignorieren. Erst recht nicht, wenn sie durch andere Symptome oder bereits bekannte Krankheiten begleitet werden.

Wer Rillen an den Fingernägeln bemerkt, sollte diese genauer beobachten, denn sie können harmlose Alterserscheinungen sein, aber auch auf Mangelzustände oder Erkrankungen hinweisen. Besonders bei plötzlich auftretenden, tiefen oder mehrfachen Querrillen ist ein Arztbesuch ratsam, da diese auf Infektionen, Stoffwechselstörungen oder Mangelerscheinungen hindeuten können. Der Hautarzt ist hierbei die beste Anlaufstelle, da er sich mit Nagelveränderungen und möglichen Erkrankungen auskennt und eine gezielte Diagnose sowie Therapieempfehlung geben kann. Auch Kosmetiker kann man während der Maniküre bei auffälligen Veränderungen nach Rat fragen.

Vorsicht ist geboten, sobald weitere Veränderungen wie Verfärbungen, Verdickungen oder ein krümeliger Belag auf den Nägeln erkennbar sind. In diesem Fall hat sich wahrscheinlich ein Nagelpilz ausgebreitet. Je frühzeitiger ein derartiges Problem diagnostiziert wird, desto schneller und besser lässt es sich behandeln.

Was tun gegen Rillen am Fingernagel?

Gepflegte Hände und Finger sind für viele ein Zeichen von Attraktivität. Dazu gehören auch die Fingernägel, denen häufig besondere Aufmerksamkeit in Form von besonderem Nagellack, Gelnägeln oder anderweitigen Nagelveränderungen entgegengebracht wird. Damit diese Bemühungen sich auch lohnen und ordentlich aussehen, braucht man starke, gesunde Fingernägel. Wer generell zu spröden und rissigen Fingernägeln mit sichtbaren Rillen neigt, sollte folgende Tipps in Erwägung ziehen:  

Richtige Nagelpflege

Eine gute Nagelpflege ist entscheidend, um Rillen jeglicher Art zu minimieren und die Nägel gesund zu halten. Trockene, spröde Nägel neigen eher zur Rillenbildung, weshalb eine ausreichende Feuchtigkeitsversorgung wichtig ist. Regelmäßiges Einmassieren von Hausmitteln, wie Jojobaöl, Mandelöl oder Sheabutter, hilft, die Nägel geschmeidig zu halten und sie vor dem Austrocknen zu schützen. Auch eine feuchtigkeitsspendende Handcreme kann dazu beitragen, die Nagelstruktur zu verbessern.

Beim Feilen der Nägel sollte man vorsichtig vorgehen und nicht zu stark polieren, da dies die Nägel ausdünnen und sie anfälliger für Rillen machen kann. Stattdessen ist es besser, eine sanfte Glasfeile zu verwenden und nur in eine Richtung zu feilen, um die Nagelstruktur zu schonen. Wer Nagellack benutzt, kann auf pflegende Lacke mit Biotin oder Silizium zurückgreifen, da diese das Nagelwachstum unterstützen und stärken.

Nährstoffreiche Ernährung

Die Gesundheit der Nägel hängt stark mit der Ernährung zusammen. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann zu Rillenbildung und brüchigen Nägeln führen. Besonders Eisen ist essentiell für kräftige Nägel, da es die Sauerstoffversorgung der Nagelwurzel unterstützt. Eisenreiche Lebensmittel wie Spinat, Linsen, Rote Beete oder Fleisch sollten daher regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

Auch Biotin, das in Eiern, Nüssen, Haferflocken und Fisch enthalten ist, trägt zur Stabilität der Nägel bei. Ein Mangel an Zink kann ebenfalls Nagelveränderungen verursachen – gute Quellen hierfür sind Kürbiskerne, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Zudem sollte man darauf achten, täglich ausreichend Wasser zu trinken, da eine gute Flüssigkeitszufuhr das Nagelwachstum fördert und verhindert, dass die Nägel austrocknen und brüchig werden.

Schutzmaßnahmen im Alltag

Die Fingernägel sind rund um die Uhr äußeren Einwirkungen ausgesetzt, da wir ständig mit unseren Händen etwas Neues machen. Damit die Nägel gesund bleiben, sollten sie im Alltag gut geschützt werden. Häufiger Kontakt mit Wasser und Chemikalien kann die Nagelstruktur schwächen. Beim Abwaschen oder bei der Gartenarbeit ist es daher ratsam, Handschuhe zu tragen, um die Nägel vor Feuchtigkeit und schädlichen Substanzen zu schützen.

Auch der Verzicht auf aggressive Nagellackentferner mit Aceton kann helfen, da diese die Nägel austrocknen und dadurch Rillenbildung begünstigen können. Zudem spielt auch Stress eine Rolle bei der Nagelgesundheit: Chronischer Stress kann das Nagelwachstum beeinträchtigen und zu Wachstumsstörungen führen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können nicht nur das allgemeine Wohlbefinden steigern, sondern auch die Nagelgesundheit fördern.

Warum sind die Längsrillen am Daumennagel besonders auffällig?

Wer sich die Rillen an seinen Fingernägeln genauer anschaut, dem fällt womöglich auf, dass der Daumen am stärksten von der Rillenbildung betroffen ist. Dafür gibt es auch eine logische Begründung.

Rillen sind am Daumennagel oft besonders auffällig, da er größer und breiter ist als die anderen Fingernägel. Durch seine große Oberfläche wirken Längs- oder Querrillen hier ausgeprägter. Zudem wird der Daumen im Alltag stark beansprucht, was das Nagelwachstum beeinflussen und Rillen begünstigen kann. Da er langsamer wächst als andere Nägel, bleiben Unregelmäßigkeiten zudem länger sichtbar. Auch eine leicht eingeschränkte Durchblutung oder altersbedingte Veränderungen können dazu beitragen, dass Rillen am Daumen stärker in Erscheinung treten.

Fazit

Veränderungen am eigenen Körper machen einen immer im ersten Moment etwas nachdenklich. Bei leichten Längsrillen im Fingernagel muss man sich jedoch nicht direkt Sorgen machen. In den meisten Fällen ist das nur eine harmlose Alterserscheinung, die auch nicht wirklich auffällt. Doch es schadet nicht, solche Veränderungen an der Nagelplatte im Auge zu behalten. Hinter Querrillen oder sonstigen deutlichen Veränderungen in Form, Farbe oder Beschaffenheit der Nägel können ernstzunehmende gesundheitliche Probleme stecken. Wenn auch der Arzt Entwarnung gibt, kann man meistens mit der richtigen Ernährung, ausreichend Schutz und der Anwendung von pflegenden Handcremes selbst für schöne, starke Nägel sorgen.

QUELLEN

  • A. Reißig, U. Hengst, C. Kroegel: Beau'sche Linien und Chemotherapie; February 2001: https://link.springer.com/article/10.1007/PL00002178 
  • R. Fölster-Holst, T. Bieber, A. Steen Krankheiten des Nagelorgans; 26 November 2020: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-60300-0_345
  • D. Antonov, S. Schliemann, P. Elsner; 29. April 2015: Hand Dermatitis: A Review of Clinical Features, Prevention and Treatment
Lina Mattern Autorin

Simon Engelhardt

Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.