Trockene Hände: Welche Hausmittel können helfen?

Redaktion, 23. APRIL 2025

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Hausmittel können gegen trockene Hände helfen

Unsere Hände sind wahre Alltagshelden – sie greifen, halten, tragen und arbeiten. Doch genau deshalb sind sie auch besonders anfällig für trockene Haut und Irritationen. Ob durch häufiges Händewaschen, Kälte, trockene Luft oder reizende Substanzen: Die Haut an den Händen verliert schnell an Feuchtigkeit und wird rau, rissig oder sogar entzündet. Während wir der Haut in unserem Gesicht viel mehr Aufmerksamkeit schenken, geraten die Hände was die Pflege angeht oft in den Hintergrund. Dieser Artikel zeigt, warum die Haut an den Händen so empfindlich auf äußere Einflüsse reagiert, was hinter ständig trockenen Händen steckt und mit welchen Hausmitteln man die Hände wieder gesund pflegen kann.

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FORSCHUNG

Trockene Hände und spröde Nägel: Dieses Hausmittel hilft

Trockene Hände und spröde Nägel sind lästig. Ein simples Hausmittel kann dabei helfen, die Haut geschmeidig und die Nägel wieder stabil zu machen.

Wieso sind die Hände ständig trocken?

Wenn die Hände ständig zu trockener Haut und Reizungen neigen, ist dies meist ein Zeichen dafür, dass die natürliche Hautschutzbarriere geschädigt ist. Der Haut fehlen meist essentielle Lipide (haut­eigene Fette) und Feuchtigkeit – beides ist unerlässlich, um die Hautschutzbarriere zu stärken und die Haut zart zu halten. Die Gründe für eine geschwächte Hautschutzbarriere sind vielfältig und lassen sich in äußere und innere Ursachen einteilen:

Äußere Ursachen

Witterung und Klima: Sowohl Hitze als auch Kälte setzen der Haut zu. Im Sommer verliert sie durch Schwitzen vermehrt Feuchtigkeit, im Winter wird durch verminderte Talgproduktion und trockene Heizungsluft die Haut zusätzlich belastet. Die Folge: Spannungsgefühle, Juckreiz oder Brennen.

Chemikalien und Reinigungsmittel: Der Kontakt mit aggressiven Putzmitteln oder Schadstoffen kann den natürlichen Säureschutzmantel der Haut stören und ihren pH-Wert aus dem Gleichgewicht bringen. Das macht sie anfälliger für Trockenheit und Irritationen – bis hin zur Bildung von Ekzemen.

Häufiges Händewaschen: Regelmäßiges Händewaschen ist wichtig, kann aber durch den Verlust von hauteigenen Fetten die Haut austrocknen. Heißes Wasser und klassische Seifen verstärken diesen Effekt und können die Hände mit der Zeit empfindlich und spröde machen.

Innere Ursachen

Chronische Hauterkrankungen: Krankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Kontaktekzeme äußern sich oft durch trockene, rissige Haut – besonders an den Händen.

Stress und Schlafmangel: Körperlicher und psychischer Stress sowie unzureichender Schlaf beeinflussen nachweislich die Hautschutzbarriere und begünstigen den Feuchtigkeitsverlust der Haut.

Nährstoffmangel: Ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen – etwa durch einseitige Ernährung, Diäten oder abrupte Ernährungsumstellungen – kann sich negativ auf die Feuchtigkeit der Haut auswirken.
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Welche Hausmittel helfen gegen trockene Hände?

Wenn wir an Hautpflege denken, liegt der Fokus meist auf dem Gesicht: Tages- und Nachtcreme, Seren, Peelings und Masken gehören oft zur täglichen Skincare-Routine. Doch was ist mit unseren Händen? Sie sind ständig im Einsatz und werden durch häufiges Waschen, Desinfektionsmittel, Sonne, trockene Heizungsluft oder Kälte besonders beansprucht. Oft greifen wir erst dann zur Handcreme, wenn die Haut bereits spannt, juckt oder rissig wird – dabei ist effektive Handpflege weder kompliziert noch zeitaufwendig. Mit einfachen Hausmitteln lässt sich die Haut an den Händen ganz leicht pflegen.

Avocado

Die nährstoffreiche Frucht ist ein echtes Wundermittel für die Haut. Sie enthält Vitamine, Mineralstoffe und gesunde Fette, die intensiv pflegen. Für eine DIY-Handmaske einfach das Fruchtfleisch einer halben Avocado zerdrücken, mit einem Teelöffel Olivenöl vermischen und in die Hände einmassieren. Nach etwa 15 Minuten Einwirkzeit mit warmem Wasser abspülen.

Honig

Honig beruhigt und unterstützt die Heilung gestresster Haut. Eine einfache Maske lässt sich aus zwei Teelöffeln Milch und einem Teelöffel Honig mixen. Auf die Hände auftragen, 15 Minuten wirken lassen und mit lauwarmem Wasser abwaschen. Für die schnelle Variante genügt auch purer Honig, 10 Minuten einwirken lassen und abspülen.

Aloe Vera

Die heilende Pflanze liefert intensive Pflege bei trockener, geröteter Haut. Schneiden Sie dafür ein Aloe-vera-Blatt auf, lassen Sie das reizende Aloin abtropfen, entnehmen Sie das Gel und zerdrücken es zu einer feinen Masse. Diese wird auf die Hände aufgetragen und nach ca. 20 Minuten mit Wasser abgewaschen.

Olivenöl

Das Öl fördert durch seine Antioxidantien die Zellerneuerung und versorgt die Haut mit wertvoller Feuchtigkeit. Etwas erwärmtes Olivenöl in die Hände einmassieren, Baumwollhandschuhe drüber ziehen und über Nacht einwirken lassen – für spürbar weichere Hände am Morgen.

Kokosöl

Ein paar Mal täglich eine kleine Menge Kokosöl zwischen den Handflächen schmelzen lassen, einmassieren und einziehen lassen – so wird die Haut nachhaltig gepflegt.

Mandelöl

Ideal bei sensibler Haut: Ein Handbad aus lauwarmem Wasser und ein paar Tropfen Mandelöl beruhigt und pflegt. Hände 10–15 Minuten darin baden, sanft abtrocknen und anschließend mit rückfettender Creme verwöhnen.

Selbstgemachte Peelings

Peelings entfernen abgestorbene Hautzellen und bereiten die Haut optimal auf nachfolgende Pflegeprodukte vor. Diese drei Rezepte für selbstgemachte Peelings gelingen mit Zutaten aus der Küche:

- Olivenöl, Meersalz & Zitrone: 1 EL Olivenöl, 1 EL Meersalz und 1 TL Zitronensaft vermischen, in kreisenden Bewegungen einmassieren, 10 Minuten einwirken lassen und mit warmem Wasser abspülen.

- Zucker & Honig: 4 EL Zucker mit 2 EL Honig vermengen. Besonders brauner Zucker sorgt durch seine grobe Struktur für ein intensives Peeling. Nach 10 Minuten abwaschen – für glatte und durchblutete Hände.

- Kaffeesatz & Zucker: 6 EL getrockneter Kaffeesatz mit 3 EL braunem Zucker vermischen. In die Haut einmassieren, 10 Minuten wirken lassen und gründlich abspülen. Das enthaltene Koffein regt die Durchblutung an und pflegt zusätzlich.

Was hilft noch gegen trockene Hände?

Trockene Haut an den Händen verschwindet selten von allein – im Gegenteil: Fehlt es der Haut dauerhaft an Feuchtigkeit und Lipiden, verschlechtert sich der Zustand zunehmend. Umso wichtiger ist es, frühzeitig gegenzusteuern und die Haut gezielt zu unterstützen.

Hände richtig waschen

Zu heißes Wasser entzieht der Haut wichtige Fette und Feuchtigkeit. Verwenden Sie deshalb lauwarmes Wasser und sanfte, rückfettende Reinigungsprodukten – idealerweise speziell für trockene Haut. Empfehlenswert sind milde Waschlotionen oder seifenfreie Produkte.

Hände schützen

Gerade im Beruf ist es oft schwer, die Hände zu schonen – besonders bei Tätigkeiten mit häufigem Wasserkontakt oder chemischen Reinigungsmitteln. Doch auch kleine Maßnahmen helfen, wie das Tragen von Baumwollhandschuhen – zum Beispiel unter Arbeitshandschuhen oder nachts mit Pflegecreme. Auch sinnvoll ist es, die Hände im Winter mit atmungsaktiven Handschuhen vor Kälte und trockener Luft zu schützen, sowie sie im Sommer mit einem Sonnenschutz einzucremen. Denn der Einfluss von UV-Strahlung trocknet die Haut nachhaltig aus und sorgt für vorzeitige Alterungserscheinungen auf den Händen, wie Falten oder Altersflecken.

Regelmäßig eincremen

Den Händen sollte über den Tag hinweg immer wieder gezielte Pflege gegönnt werden – insbesondere nach dem Waschen. Dabei ist es wichtig, auch die Haut zwischen den Fingern sowie den Bereich rund um die Nägel nicht zu vergessen. Hochwertige Handcremes mit pflegenden Inhaltsstoffen wie Urea, Meersalz, Panthenol oder pflanzlichen Ölen unterstützen die Regeneration und machen den Schutz der Haut besonders effektiv.

Trockene Haut von innen unterstützen

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Haut. Achten Sie besonders auf:

- Magnesium: Unterstützt die Regeneration der Haut und macht sie widerstandsfähiger

- Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinsamen, Fisch oder Walnüssen): Pflegen die Haut von innen und helfen bei Trockenheit

- Vitamine A, C, E und B-Komplex: Wichtig für Zellschutz und Hauterneuerung

Weitere Tipps

Mit der richtigen Pflegeroutine lassen sich trockene Hände in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen. Folgende Tipps haben sich als besonders wirksam erwiesen:

- Auf heißes Wasser und alkalische Seifen sollte möglichst verzichtet werden
Alkoholhaltige Desinfektionsmittel, wenn möglich, meiden

- Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und gesunden Fetten, trägt zur Hautgesundheit bei

- Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr durch Wasser oder ungesüßten Tee unterstützt die Haut zusätzlich von innen

Wieso sind die Hände trotz eincremen trocken?

Viele kennen das Problem: Man cremt sich regelmäßig die Hände ein – und trotzdem fühlen sie sich rau, gespannt oder sogar rissig an. Woran liegt das? Häufig reicht es nicht aus, einfach irgendeine Handcreme zu verwenden. Wichtig ist, dass die Pflege zu den aktuellen Bedürfnissen der Haut passt und effektiv genug ist.

Ein häufiger Grund für anhaltend trockene Hände ist, dass die Hautbarriere bereits so stark geschädigt ist, dass sie Feuchtigkeit kaum noch speichern kann. Selbst wenn eine Creme aufgetragen wird, verdunstet die Feuchtigkeit schnell wieder, weil der schützende Lipidfilm fehlt. In solchen Fällen braucht die Haut eine intensivere, regenerierende Pflege, die sowohl Feuchtigkeit spendet als auch rückfettend wirkt – idealerweise mit Inhaltsstoffen wie Urea, Panthenol, Glycerin oder pflanzlichen Ölen.

Ein weiterer Faktor kann sein, dass die Hände im Alltag immer wieder strapaziert werden – etwa durch häufiges Waschen, den Kontakt mit Reinigungsmitteln oder Kälte. Wird die Pflege nicht konsequent angewendet oder direkt nach dem Waschen vergessen, hat die Haut kaum eine Chance, sich zu erholen.

Fazit

Trockene Hände sind mehr als nur ein optisches Problem – sie können unangenehm spannen, reißen oder sogar schmerzen. Umso wichtiger ist es, auf die Bedürfnisse der Haut zu achten und ihr gezielt das zu geben, was sie braucht: Schutz, Feuchtigkeit, Rückfettung und Ruhe. Die richtige Handpflege muss dabei weder kompliziert noch zeitaufwendig sein – schon kleine Veränderungen im Alltag und der Einsatz bewährter Hausmittel können einen großen Unterschied machen. Wenn trotz Pflege keine Besserung eintritt, lohnt sich ein Blick auf mögliche innere Ursachen oder eine ärztliche Abklärung.

QUELLEN

  • Rech, Heike Helen. Naturkosmetik zum Selbermachen: 101 Beauty-Tipps aus der Küche. Goldmann Verlag, 2010
  • Ellsässer, Sabine. "Wirkstoffe in Kosmetika." Körperpflegekunde und Kosmetik: Ein Lehrbuch für die PTA-Ausbildung und die Beratung in der Apothekenpraxis (2020): 67-114.
  • Bauer-Delto, Angelika. "Natürliche Öle zur Unterstützung der Hautbarriere?." ästhetische dermatologie & kosmetologie 10 (2018): 25-27.
  • Enescu, Christina D., et al. "A review of topical vitamin C derivatives and their efficacy." Journal of Cosmetic Dermatology 21.6 (2022): 2349-2359.
Lina Mattern Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.